Urlaub – zweite Woche

Sorry, kurz vor der Abreise hatte ich es nicht mehr geschafft, nun aber:

In der zweiten Woche machte ich zum einen wieder kleine Ausflüge zu Orten, die ich schon lange mal besuchen wollte, aber es noch nicht geschafft hatte, und zum anderen eine Kurzreise. So schaute ich mir das nahe gelegene Enoshima an und das Tokugawa Kunstmuseum in Nagoya. Bei letzterem war der anschließende Park mit der beginnenden Laubfärbung auch sehr schön anzusehen. Auf dem Weg nach Nagoya zeigte sich zudem der Fuji-san mit einer hübschen Schneekappe vor strahlend blauem Himmel.

Meine Kurzreise führte mich nach Ise und da gönnte ich mir dann auch noch eine Nacht in einen schönen Ryokan direkt am Meer in dem traditionsreichen Ort Futamigaura. Ich musste mir doch endlich mal die Schreine von Ise anschauen. Am ersten Tag besuchte ich den äußeren Schrein, war im Museum und ging natürlich in Futamigaura von meinem Ryokan zur Zeit des Sonnenuntergangs zum Meoto-iwa (den verheirateten Steinen). Manchmal ist die Sicht so gut, dass man von dort auch in der Ferne den Fuji sieht. Am zweiten Tag verbrachte ich recht viel Zeit an den inneren Schreinen, auch weil an dem Tag einige Zeremonien im Zusammenhang mit dem Thronwechsel des japanischen Kaisers abgehalten wurden. Am Nachmittag gönnte ich mir noch ein Kuri-Zenzai (warme Suppe aus Kastanien statt aus den sonst üblichen roten Bohnen für Zenzai) und mit kleinen Zitrusfrüchten gefüllte Mochi – war unglaublich lecker.

Endlich Urlaub!

Bis zur Amtswechselfeier am 31. Oktober war es noch ziemlich stressig, doch nun bin ich schon über eine Woche im Urlaub und genieße das schöne Herbstwetter in Japan. Als erstes fuhr ich mit dem Zug bis Fukuoka. Dort nutzte ich die Zeit am Anreisetag, mir noch den alten Stadtteil mit vielen Tempeln anzuschauen. Fukuoka war aber nur Zwischenstopp (vor allem für die Übernachtung), denn mein Ziel war ja das Kunchi-Matsuri (Fest) in Karatsu. Da werden große Wagen mit traditionellen Motiven (Fische, Drachen, Samurai etc.) durch die Stadt gezogen bzw. geschoben, begleitet von Flöten- und Trommelmusik sowie vielen Anfeuerungsrufen. Ich war gleich früh an einem günstigen Ort, denn dort mussten die Wagen erst durch eine Links- und dann gleich durch eine Rechtskurve – ein echtes Spektakel!

Karatsu hat aber noch mehr zu bieten. Ich schaute mir zwei alte Residenzen an – in einer bekam ich eine sehr schöne und ausführliche Privatführung – und ich stieg zur Burg hinauf, von der aus man einen schönen Blick auf die Stadt und die Küste hat. Karatsu ist aber auch berühmt für seine Keramiken (insbesondere auch für die Teezeremonie), aber ich war standhaft und habe nichts gekauft, sondern mir nur die Ausstellungen einiger Brennöfen angeschaut.

Am späten Nachmittag fuhr ich zurück nach Fukuoka, holte mein Gepäck ab und ging zum Hafen. Von dort nahm ich die späte Fähre zur Insel Iki. Ich hatte mir in dem kleinen Ort Gonoura eine Unterkunft gesucht, die ich als Ausgangspunkt nutzte. Einen ganzen Tag verbrachte ich auf dem Fahrrad. Ich schaute bei einigen kleinen Tempeln und Schreinen vorbei und radelte zu Steinformationen, wie dem Affenfelsen. Egal an welchem Aussichtspunkt ich mein Fahrrad abstellte, es gab absolut keine Touristen. Allerdings waren die Toiletten immer gut gepflegt. Jedes Mal kam oder war gerade jemand da zum Putzen. Das Fahrrad war etwas zu klein für mich, aber zum Glück mit elektrischer Unterstützung, denn es ist ziemlich hügelig auf der Insel. Ach ja, einmal hatte ich meine Fahrradtour unterbrochen: für einen Besuch bei einer Choshu (japanischer Reisschnaps)-Brennerei. Auch dort bekam ich eine Privatführung.

Die Insel ist traumhaft schön und im Sommer locken die wunderbaren Strände sicher viele Touristen an. Jetzt außerhalb der Saison waren natürlich viele Geschäfte und Restaurants in Gonoura geschlossen, aber leckeren Fisch konnte ich noch ausreichend finden. Für die Rückfahrt hatte ich mir die Fähre von der anderen Seite der Insel (von Ashibe) ausgesucht. Die Überfahrt zurück nach Fukuoka bei schönstem Sonnenschein war auch sehr entspannend. Ich hatte die ganze Zeit an Deck verbracht.

 

Weitere Tagesausflüge führten ich zum einen nach Karuizawa, um mir dort den Shiraito-Wasserfall anzuschauen. Dort in den Bergen war es schon ziemlich kalt, aber wieder zurück in Karuizawa gab es noch schöne Ecken mit herrlicher Laubfärbung.

Am Freitag war ich nach Katata gereist, um das Sagawa Kunstmuseum zu besuchen, in dem ein Teil sich stets mit Werken von Raku (Töpfer) befasst. Es waren ganz ungewöhnliche Teedosen für die Teezeremonie zu sehen. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob sie auch im praktischen Gebrauch gefallen können. Uneingeschränkt begeistert war ich von der Kleinstadt Katata. Sie liegt direkt am See Biwa, also nördlich von Kyoto. Bei schönem Sonnenschein bin ich durch die Altstadt entlang des Sees gelaufen, vorbei an einem Leuchtturm und habe immer mal an Tempeln oder kleinen Geschäften einen Halt eingelegt.

Letzte Gäste

Seit Ende September sind Nina und Dirk hier. Sie landeten am Freitag und gingen am Samstag gleich mit ins Training bei Ishibashi-sensei. Wir hatten viel Spaß beim Training und anschließend in der Izakaya. Am Sonntag fuhren wir mit einer Fähre hinüber nach Chiba, das kurz zuvor schwer vom letzten Taifun getroffen war. Unser Ziel war der Berg Nokogiriyama mit dem großen in Stein gehauenen Buddha. Leider regnete es vormittags, so dass bei einigen Fotos der Hintergrund – sprich die Landschaft – fehlt.

Auch am zweiten Wochenende waren beide mit beim Training und am Vormittag mit beim Teezeremonie-Unterricht. Dies nahm meine Teelehrerin zum Anlass am Nachmittag für eine Stunde zusammen mit einer weiteren Teeschülerin zum Aikido-Training zu kommen. Leider war Ishibashi-sensei verhindert, aber beide kamen trotzdem eine Weile mit in die Izakaya. Wir hatten viel Spaß und festigten die Regeln: no beer – no Aikido & no alcohol – no budo.

Am dritten und letzten Wochenende freuten wir uns nicht nur aufs Training sondern auch auf die geplante Bootsfahrt mit Abendessen in der Bucht von Tokyo. Leider machte uns der Taifun Nummer 19 einen Strich durch die Rechnung. Für Samstag wurde alles abgesagt, Teezeremonie-Unterricht, Training und die Bootsfahrt – schade! Stattdessen wurde Tokyo faktisch geschlossen. Ab Mittag fuhren kaum noch Bahnen, fast alle Geschäfte und Restaurants waren geschlossen. Die berühmte Scramble Crossing in Shibuya blieb leer, mal abgesehen von vereinzelten Ausländern, denen vermutlich die Hoteldecke auf den Kopf fiel. Am Nachmittag und Abend kam zum vielen Regen dann der Sturm hinzu. Doch damit noch nicht genug, ein mittel-schweres Erdbeben vor der Küste von Chiba war deutlich in Tokyo zu spüren. Gegen Mitternacht war der Taifun dann weitergezogen, am nächsten Morgen schien die Sonne und es wurde nochmals richtig heiß (gut 30 Grad).

Und sonst noch? Sortieren, Sachen weggeben (an meinen Nachfolger, an Referendare etc.) oder wegwerfen und packen. Von meiner Kotsuzumi-Lehrerin und von meinem Friseur habe ich mich schon verabschiedet, auch dienstlich gab es schon einige vorgezogenen Abschiedsmittagessen mit Leuten, die nicht an der großen Amtswechselfeier am 31. Oktober teilnehmen können. Am Montag ist hier noch Feiertag, da werde ich den ersten großen Koffer mit Wintersachen ins Büro bringen. Am Mittwoch findet das Abschiedsabendessen von unserem Büro statt und am Freitag kommt die Umzugsfirma. Sie haben Freitag und Samstag fürs Einpacken eingeplant und ich werde dann am Samstag in ein kleines möbliertes Apartment in Kyobashi ziehen, das sehr verkehrsgünstig liegt: 10 Minuten zu Fuß ins Büro, gut 5 Minuten bis zum Bahnhof Tokyo.

 

Sayonara Sommer!

Im Juli verbrachte ich meinen letzten Heimaturlaub in Deutschland, die meiste Zeit davon in Schleswig-Holstein. Als ich dann nach Japan zurückkehrte, begann auch gleich die große Hitze. Dabei sind es weniger die Temperaturen als mehr die hohe Luftfeuchtigkeit die jede Bewegung außerhalb von klimatisierten Räumen unangenehm erscheinen lassen. Nichtsdestotrotz bin ich fleißig ins Training gegangen. Gleich am nach Tag meiner Rückkehr waren in dem Verein in Togoshi bei Ishibashi-sensei Dan-Prüfungen – alle erfolgreich!

An dem Wochenende 31. August/1. September fand wieder unser Aikido Summer Camp statt. Auch dieses Mal trainierten wir in Misakiguchi beim Verein von Yagi-sensei, schwitzen ordentlich (denn die Schul-Budohalle hat keine Klimaanlage) und hatten viel Spaß beim Grillfest am Abend. Die Unterkunft (ein Wassersport-Hotel) liegt direkt am Meer. So hatte ich quasi den Feiertag „Tag des Meeres“ nachgeholt, der am 15. Juli gefeiert wurde.

 

Der „Tag der Berge“ war in diesem Jahr am 11. August, aber da war es mir für einen Ausflug zu heiß. Stattdessen war ich dieses Wochenende in den Bergen, denn Bekannte hatten mich in ihr Ferienhaus in der Nähe des Yamanaka-ko eingeladen. Angenehm kühl, klare Luft und eine wunderbare Ruhe, aber der Fuji-san in der Nähe versteckte sich immer wieder teilweise in den Wolken. Wir besuchten unter anderem das Itchiku Kubota Kunstmuseum – unglaublich schöne Kimonos in einem wahrhaft traumhaft wirkendem Museum – das Fujisan-Museum und den Fuji-Yoshida-Sengen-Schrein. Am Sonntag fuhren wir rechtzeitig zurück nach Tokyo, denn in der Nacht soll ein Taifun nach Tokyo ziehen. Wenn die Taifun-Zeit dann im Oktober zu Ende geht, dann beginnt definitiv der schöne Herbst in Japan.

Am nächsten Wochenende haben wir wieder die Teezeremonie-Veranstaltung von unserer Gruppe. In diesem Jahr haben wir die Gäste in die Teezimmer im Suntory-Kunstmuseum in Tokyo eingeladen. Wir haben viel geübt und nun wird hoffentlich alles gut klappen.

Regenzeit

Udo und seine Frau hatte mit ihrem Besuch wirklich Glück. Es war noch nicht zu heiß und wenig Regentage. Am ersten Samstag hatten wir in der Nippon Budokan an der großen Aikido-Veranstaltung teilgenommen, zu der Vereine aus ganz Japan und aus dem Ausland anreisten. Anschließend gingen wir wieder in die Izakaya (Kneipe/Restaurant), die mit uns, also den Mitgliedern vom Fureaijuku und ein paar der befreundeten Studenten von der Meiji Universität, mehr als gut gefüllt war. Am darauffolgenden Samstag trainierten wir in Togoshi, allerdings war unsere Halle belegt, so dass wir in die Gymnastikhalle (keine Matten, nur Holzfußboden) ausweichen mussten. Es war ein gutes und intensives Training mit Ishibashi-sesnsei von 15:00 bis 17:00 Uhr. Auch seine Hauptschüler Yagi-senpai und Yasu-senpai waren da und konnten ihr Können mal an einem richtig großen Angreifer ausprobieren. Nach zwei Stunden Training ging es dann in unsere Stamm-Izakaya in Togoshi.

An Udos Abreisetag fuhr ich nach Fukuoka, denn das G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure fand ja am Pfingstwochenende statt. Es gab viel zu tun und so habe ich nicht viel von Fukuoka gesehen. Doch mein Fenster ging in Richtung der großen Baseball-Arena, deren Dach sie beim Spiel an meinem Anreisetag eine Weile geöffnet hatten.

An dem Abend, an dem die Heads of Delegation und die Stellvertreter mit dem offiziellen Abendessen im Kunstmuseum von Fukuoka bewirtet wurden, wurde für die übrigen Delegationsmitglieder im Tagungshotel eine Party veranstaltet. Stadt und Präfektur Fukuoka präsentieren leckeres Essen und Getränke sowie eine kleine Bühnenshow, u. a.  mit einer Schulband, Schul-Jazztanzgruppe, Taiko-Trommlern und Geisha-Tänzerinnen. Beim offiziellen Aufschlagen der Sake-Fässer durfte ich die Ehrengäste (lokale Politiker und Sponsoren) unterstützen. Man brauchte noch ein zwei Quotenfrauen …  Es war nett mit dem jüngeren Bruder von Finanzminister Aso zu plaudern. Er sorgte dann auch dafür, das ich die Jacke (happi) als Andenken mitnehmen konnte.

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Am Folgewochenende begleitete ich meine Teelehrerin zum ersten Mal zu einer Duftzeremonie, die eine befreundete Teelehrerin Miura-sensei von Zeit zu Zeit veranstaltet. Es war eine wunderbare Erfahrung. Vor und nach dem Mittagessen gab es unterschiedliche Düfte, die wir nicht nur genießen, sondern im jeweils zweiten Durchgang auch erraten mussten. War gar nicht so einfach, aber vor dem Mittag hatte ich Glück und ich gewann diese Runde – sehr zur Überraschung aller.

Am letzten Freitag im Juni hatte ich frei und nahm noch an einer Teezermonie-Fortbildung teil. Nun habe ich zwei von fünf Veranstaltungen absolviert. Dieses Mal war ich in Tokyo (mit ca. 400 weiteren „jungen“ Teelehrern), aber in den nächsten drei Jahren werde ich mir wieder kleinere Ort aussuchen.

Sorry, war zu viel los

Tja, kaum waren Christine und Sabine weg, war wieder ein Vorstandsmitglied zu betreuen – klappte gut. Kurz darauf besuchte ich eine Ausstellung der Schiffsmodellbaugruppe „The Rope“ in Tokyo. Magnus hatte diesen Kontakt hergestellt und ich war von den ausgestellten Modellen sehr beeindruckt. Ein 1:192-Modell mit winzigen Details, wie Wendeltreppen, Steuerrad und Schiffsglocke war ein unglaublich und auch das Modell eines japanischen Schiffs war allein schon wegen des Lacks beeindruckend.

Ostern war – wie gewohnt – ja nur ein normales kurzes Wochenende, aber ich war bei einem Kollegen der Schweizer Botschaft und seiner Frau zum Osterbrunch eingeladen, war richtig schön. Dann kam auch schon Richard für seinen kurzen, aber intensiven Besuch, der sich kurz mit dem meiner Mutter überschnitt.

Sie war insgesamt drei Wochen da und ich musste relativ wenig Urlaub nehmen. Schließlich bestand wegen des Thronwechsels zum 1. Mai die Golden Week in diesem Jahr aus zehn freien Tagen am Stück. Ich verlängerte sie sogar auf zwölf freie Tage. Wir waren viel in Tokyo unterwegs, trafen ihre Freunde und ehemaligen Schüler und Schülerinnen. Am ersten Sonntag konnten wir die Azaleenblüte am Nezu-Schrein bewundern und beim ersten größeren Ausflug besuchten wir den Ashikaga Flower Park – wunderschön!

 

Für drei Tage fuhren wir auch mal nach Norden nach Yamagata. Dort stiegen wir zum Yamadera hinauf – nicht um Katzen vom Felsen zu stoßen, sondern um die Aussicht zu genießen. Die weit über 1000 Stufen waren anstrengend, aber meine Mutter hatte es gut geschafft.

So, nur ein paar Eindrücke – inzwischen ist meine Mutter wieder wohlbehalten in Norddeutschland angekommen. Udo hatte sich gekümmert, dass der Umstieg in Frankfurt auch klappt. Und nun werden er und seine Frau bald selbst wieder hier in Tokyo sein. Am Samstag steht dann für uns die Teilnahme an der großen Aikido-Vorführung in der Budokan in Tokyo auf dem Programm.

März = Frühling in Sicht

In der zweiten Hälfte im Februar und auch im März waren wir im Büro wegen vieler Veranstaltungen und Vorstandsbesuchen sehr gut beschäftigt. Ich schaffte es, einige Ausstellungen zu besuchen und konnte mich Anfang des Monats gleich auf eine Teezeremonie-Veranstaltung in Omiya (Saitama) freuen. Es war eine Frühlings-Teezeremonie der Sencha-Temae-Gruppen in Saitama. Sie zeigten auch eine Form mit schwarzem Tee, sehr ungewöhnlich.

Gegen Ende des Monats kamen dann Christine und Sabine zu Besuch. So schaffte ich es auch endlich mal ins neue Hokusai-Museum in Edogawa-ku, anschließend gingen wir noch in den Kiyosumi-Garten. Dort genossen vor allem die Schildkröten die Frühlingssonne.

Am darauf folgenden Sonntag statteten wir dem Gotokuji mit seinen Winkekatzen einen Besuch ab und schauten auch beim Setagaya-Hachimangu vorbei. Dieser Schrein hat einen Sumo-Ringplatz auf dem Gelände.

Am Nachmittag spazierten wir durch den Inokashira-Park und konnten uns schon über die ersten Sakura-Blüten freuen. Das eigentliche Ziel unseres Ausflugs lag am anderen Ende des Parks. Ich hatte Glück gehabt und im Februar Karten für das Ghibli-Museum bekommen, zwar erst ab 16:00 Uhr, aber das Museum ist ja nicht sehr groß. So gab es ein Wiedersehen mit Totoro und all den Figuren aus den Miyazaki-Filmen.

und im Februar geht es genauso gut weiter …

Gleich am ersten Sonntag im Februar besuchte ich eine Vorführung alter japanischer Kampfkünste in der Nippon Budokan. Es nahmen insgesamt 35 Gruppen teil, darunter recht viel Kendo und Iaido. Spektakulär waren natürlich Bogen (Kyudo) und Gewehr. Die Damen, die Naginata vorführten, kamen im Kimono. Das sah elegant und sehr schön aus. Auch die Samurai-Rüstungen waren beeindruckend. Es wurden zum Teil Waffen verwendet, deren Namen ich noch nicht einmal kenne! Die ganze Veranstaltung dauerte insgesamt fünf Stunden (inklusive knapp 30 Minuten Mittagspause) – es war trotzdem sehr kurzweilig.

 

 

Ein Aikido-Highlight folgte gleich am nächsten Samstag. Da ja unsere Halle in Togoshi noch renoviert wird und wir in der Ausweichhalle samstags keine Zeiten bekommen haben, hatte Yasu vorgeschlagen, morgens nach Misakiguchi zu fahren und bei Yagi-sensei zu trainieren (ca. 9:00 bis 11:30 Uhr). Es war sehr, sehr kalt (Schnee war vorhergesagt), denn die Halle ist nicht geheizt, aber wir hatten ein tolles Training. Wenn ich mir nur die Hälfte von dem merken oder umsetzen könnten, …

Anschließend ist Yagi-san dann noch mit uns zum Hafen gefahren und wir waren sehr lecker Maguro (Thunfisch) essen. Den Schnee sahen wir erst, als wir nach Tokyo zurückkehrten, aber in Misaki spiegelte sich die Sonne im Hafenbecken. Wir haben tolle Bilder auf die Webseite gestellt (vom Training und vom Essen) – beim nächsten Mal (in zwei Wochen) werden sicher mehr Leute mitkommen. Vielleicht ist es dann auch etwas wärmer.

Kalt, aber ein guter Januar

Wie immer im Winter lacht fast jeden Tag die Sonne, aber es ist trotzdem kalt. Während uns dienstlich die Vorbereitungen für das erste G20-Treffen in Tokyo beschäftigten, hatte ich privat der OAG (Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens – kurz: Ostasiatische Gesellschaft) versprochen, wieder einen Vortrag zu halten. Beim ersten Vortrag im Jahr soll es möglichst um traditionelle (Handwerks-)Künste gehen. Folglich erzählte ich etwas zur Teezeremonie. Zudem soll dieser erste Vortrag auch mit einer Exkursion am folgenden Samstag verbunden sein. Meine Teelehrerin lud zu einer Teezeremonie-Veranstaltung ins Teehaus im Shinjuku-gyoen (Park) ein. So konnten 24 Teilnehmer (darunter auch fast die ganze Belegschaft unseres Büros und Nakagawa-sensei, mein Japanisch-Lehrer) eine richtige Teegesellschaft erleben, d. h. in drei Gruppen aufgeteilt tranken sie dicken und dünnen Tee mit den entsprechenden Süßigkeiten vorweg und konnten in einem kleinen Workshop die Grundregeln für das Bewegen im Teezimmer üben. Es war eine gelungene Veranstaltung. Zwischendurch schneite es sanft und verzaubert so den Ausblick aus den Teezimmern in den Garten.

Für den Nachmittag und Abend hatte ich dann alle Teeschülerinnen meiner Lehrerin zu mir zu einer Hausparty eingeladen. Ich hatte einige Leckereien aus Deutschland mitgebracht und es gab Käsespätzle, Glühwein etc. Im Laufe der Zeit waren wohl gut zwanzig Gäste da.

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Am folgenden Sonntag besuchte mich ein ehemaliger Studienkollege, der vor einigen Jahren mal als Stellvertreter an der Repräsentanz in Tokyo war, und nun wegen einer Konferenz nach Tokyo gekommen war.

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Auch das erste G20-Treffen verlief sehr gut. Das gab uns gleich den richtigen Schwung die nächsten Vorstandsbesuche, insbesondere den „Deutschen Abend“ unseres Handelsbüros vorzubereiten. Mit Vorstandsbesuchen im März und April sowie dem G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure Anfang Juni in Fukuoka verspricht es nicht langweilig zu werden.

Am ersten Samstag des Jahres hatten wir auch ein Aikido-Training. Eigentlich stand Schwert auf dem Programm, aber die Schwerter haben wir nicht benutzt. Ishibashi-sensei hat uns mit anstrengenden Tanden-Übungen herausgefordert. Wir waren anschließend ziemlich kaputt. Zur Belohnung fuhren wir nach Togoshi in unser Stammlokal. Es gab Nabe (japanischen Eintopf) und war einfach ein wunderbarer Abend. Leider werden bis Ende März viele Trainings ausfallen, da ja unsere Halle in Togoshi noch renoviert wird und die Ausweichhalle oft belegt ist. Schade! So nutze ich wieder die Gelegenheit am Samstag abends ins Honbu-dojo zum Training von Sugawara-sensei zu gehen. Manchmal erscheint er mir etwas zu ruppig, aber er ist ein guter Lehrer.

Ach ja, und dann war ich endlich mal wieder im Nezu Museum, traf dort eine Bekannte von Frau Yamada (Ehefrau des Töpfers in Echizen), schaute mir die Ausstellung an und ließ mich wieder vom Garten begeistern. Auch den Bäumen ist kalt …